In einem Monat ein Jahr jünger:

Warum man mit „Grünen Smoothies“ die biologische Uhr zurückdrehen kann

„Einstiegsdroge für Fleischesser“

Sie gelten vielen als die perfekte Nahrung für den modernen Menschen: Selbst zubereitete Grüne Smoothies sind das neue Trendgetränk der deutschen Gesundheits-Apostel. Wir sprachen mit der Berliner Ganzheitsmedizinerin und Ernährungsexpertin Barbara Miller über die verblüffenden Anti-Aging-Effekte der neuen Power-Drinks.

 

Was bringen die Grünen Smoothies konkret für die Gesundheit?

Die Rohkostdrinks sind wahre Nährstoffbomben und sie enthalten alle Vitalstoffe die der Körper dringend braucht um gesund und leistungsstark zu bleiben. Sie sind voll von lebenswichtigen Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Enzymen, Antioxidantien, Fett- und Aminosäuren. Da das Pflanzengrün speziell püriert wird, findet praktisch eine Vorverdauung statt. Der Körper kann deshalb die ganze Fülle der Vitalstoffe auch tatsächlich aufnehmen. Er saugt die hochenergetische flüssige Nahrung gierig wie ein Schwamm auf. Wir sind nämlich alle unterernährt – nicht in kalorischer Hinsicht, sondern was die Mikronährstoffe betrifft. Wir verhungern sozusagen im Überfluss.

 

Was passiert da genau?

Wenn die Vitalstoffspeicher des Körpers aufgrund unserer unnatürlichen, industrialisierten Ernährungsweise immer leerer werden, beginnt der Körper zu schwächeln. Biochemische Reaktionen funktionieren nach einer gewissen Zeit nicht mehr richtig, der Stoffwechsel wird langsamer, die Organe arbeiten unzureichend, die Zellen regenerieren sich ungenügend. Die Folgen sind vorzeitige Alterung und chronische Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Krebs. Die chlorophyll-reichen Smoothies können als lebendige Nahrung diesen Negativtendenzen und der allgemeinen Mangelernährung mit ihrem hohen Energiegehalt erfolgreich entgegen wirken. Die Speicher füllen sich schnell wieder auf.

 

Viele betrachten grüne Blätter von Pflanzen nur als Hasenfutter, das auf den Müll gehört - jetzt ist es die Super-Nahrung. Wie kam es zu diesem radikalen Umdenken?

Die Ernährungsforschung konnte inzwischen nachweisen, dass das zerkleinerte grüne Blattwerk von Biogemüse wie beispielsweise Möhren, Rote Bete, Radieschen oder Kohlrabi die Nahrung mit der höchsten Konzentration an Mikronährstoffen wie Kalzium oder Vitamin C ist. Grüne Blätter sind die beste Medizin: Sie haben eine viel höhere Konzentration an sekundären Pflanzenstoffen als die Knollen oder Rüben selbst. So findet sich in den grünen Blättern der Möhre 190 Mal mehr Betacarotin als in der Knolle selbst. Die Pflanzenstoffe sorgen unter anderem für eine erhöhte Sauerstoffkonzentration im Blut und können damit den Körper gesund halten. In der konzentrierten Form binden die Vitalstoffe auch Giftstoffe. Unsere rund 100 Billionen Körperzellen werden wieder mit konzentrierter Lebensenergie versorgt. 

 

Können die Smoothies der Einstieg in eine sanfte Ernährungsumstellung sein? 

Sobald der Körper frische Vitalstoffe erhält, verlangt er automatisch nach mehr gesundem Essen. Deshalb ist der grüne Mix-Drink für mich die Einstiegsdroge in eine pflanzliche Ernährung. Ideal auch für Fleischesser, die gerne vom Verzehr von zuviel tierischem Eiweiß wegkommen wollen. Die Smoothies sind wegen ihres hohen Energiegehaltes auch starke Muntermacher. Sie haben wenige Kalorien und helfen so überflüssige Kilos zu verlieren. Das Verlangen des Körpers nach kalorienreichen Dickmachern sinkt automatisch. Zudem schmecken die im Nu selbstgemachten Drinks gut und jeder kann sie auf seinem Speiseplan akzeptieren.

 

Kann man mit dem Power-Getränk auch den Alterungsprozess verlangsamen?

Meine Erfahrung ist: Wer einen Monat lang die pürierte Rohkostnahrung zu sich nimmt, dreht seine biologische Uhr um ein ganzes Jahr zurück. Also, wer die pflanzliche Ernährung zehn Monate durchzieht, sieht danach zehn Jahre jünger aus und fühlt sich auch entsprechend. So gesehen sind die grünen Smoothies das beste Anti-Aging-Mittel überhaupt. Voraussetzung ist, dass das verwendete Blattgrün beste Bio-Qualität aufweist.

 

Haben Sie ein Fallbeispiel für uns?

Ich erinnere mich an einen 66jährigen Patienten, der bereits drei Bypässe hatte und der wegen einer erneuten Arterienverkalkung knapp vor seinem zweiten Herzinfarkt stand. Er begann mit der pflanzlichen Ernährung - heute hat er mit 73 Jahren die Gefäße eines 45jährigen.

 

Worauf muss bei der Herstellung der Smoothies geachtet werden?

Mixen Sie pro Tag zwei Handvoll frisches Blattgrün wie beispielsweise Feldsalat, Möhrengrün, Radieschen- und Rote-Bete-Blätter, Rucola, Spinat, oder Weizengras zusammen mit reinem Wasser und geben Sie Wildkräuter wie Giersch, Löwenzahn, Brennesseln oder Sauerrampfer hinzu. Wildwachsende Kräuter haben mit Abstand die höchste Energiedichte aller Nahrungsmittel. Die Zugabe von Obst wie Apfel, Birne oder Banane mildert schließlich den oft bitteren und strengen Geschmack der Smoothies und verleiht ihnen eine bekömmlichere Note.

 

Kann ein normaler Mixer so viele Zutaten überhaupt verarbeiten?

Im Blattgrün ist die größte Menge an Nährstoffen von zäher Zellulose umgeben, die der Menschen nicht wirksam verdauen kann. Selbst intensives Kauen hilft da nicht weiter. So entgeht uns auch beim Genuss des leckersten frischen Salates ein Großteil der pflanzlichen Mikronährstoffe. Erst ein Mixer mit rund 30.000 Umdrehungen pro Minute kann die Pflanzenzellen aufbrechen und die wertvollen Vitalstoffe in Form eines cremigen Rohkost-Getränkes freisetzen. So wird Nahrung zur wirksamen Medizin.

 

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